Plastik ist überall

Von der guten Erfindung bis zur Gefahr für die ganze Welt hat es nur etwa 100 Jahre gebraucht: Um den Schaden, den Plastik verursacht, zu begutachten, müssen wir nicht erst in den Weltmeeren suchen. Winzigen Mikroplastikteilchen befinden sich in unseren Böden, Wäldern, Flüssen und auch in Tieren und uns Menschen. Größere Plastikteile verschmutzen unsere Umwelt und die Umwelt derer, die den Müll gar nicht verursacht haben. 2020 ist das Jahr, in dem auf der Erde erstmals von Menschen gemachte Materialien mehr wiegen als die gesamte Biomasse – es gibt also mehr Beton, Blech, Glas und eben auch Plastik als Pflanzen und Lebewesen (1).

Wo liegt das Problem?

Plastik ist ein Stoff, der überall auf der Welt genutzt wird. Weil er leicht, stabil und günstig zu produzieren ist, wird er in einer Vielzahl von Produkten verwendet – und muss danach entsorgt werden (2).

Wir wissen mittlerweile, dass unser Plastikmüll größtenteils nicht –wie durch das Duale System versprochen –recycelt wird, sondern oftmals schwierig wiederzuverwenden ist. Meist sind die Plastiksorten bunt vermischt und viel zu aufwändig zu trennen. Doch nur der sortenreine Kunststoff kann auch gut wiederverwertet werden. Stattdessen landet der Müll seit vielen Jahren als Export im Ausland, wird dort von billigen Arbeitskräften unter gesundheitsschädlichen Bedingungen getrennt und sortiert. Vieles wird verbrannt oder landet in der Umwelt – im Meer und in Flüssen, in Böden und Wäldern.

Wie kommen wir aus dieser Situation raus?

Es ist Aufgabe der Politik an entsprechenden Stellschrauben zu drehen. Umweltministerin Svenja Schulze arbeitet zur Zeit an einer Änderung des Verpackungs-Gesetzes, woraufhin die Gastronomie zur Bereitstellung von Mehrwegsystemen im Take away-Bereich verpflichtet werden sollen und auch bislang pfandfreie Plastikflaschen und Dosen ins Pfandsystem aufgenommen werden sollen (3).

Und: Wir Verbraucher*innen können bewusster konsumieren und so Müll und insbesondere Plastikmüll reduzieren.

 

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(1) https://www.diepresse.com/5909332/mehr-plastik-als-tiere-mehr-hauser-als-baume

(2) Plastik-Atlas der Heinrich-Böll-Stiftung (Hg.)

(3) https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Glaeserne_Gesetze/19._Lp/umsetzung_richtlinien_verpackungsg/Entwurf/umsetzung_richtlinien_verpackungsg_refe_bf.pdf

 

Mach mit beim Plastikfasten!

Die Korbacher plastikfrei-Initiative ruft auf zum Fasten der besonderen Art: Gemeinsam wollen wir in der Fastenzeit vom 17. Februar bis 29. März 2021 (40 Tage) Verzicht üben und unser Verhalten nachhaltig ändern.

Beim Plastikfasten wollen wir uns ein Produkt vornehmen, das uns eigentlich in unserem Alltag häufig in die Finger kommt – z.B. das Shampoo oder der Haushaltsreiniger in der Plastikflasche – und darauf verzichten oder es ersetzen.

Wer möchte, kann sich unserer Fastengruppe anschließen. Hier wollen wir uns regelmäßig – selbstverständlich zu den jetzigen Corona-Schutz-Bedinungen – austauschen. Wo gelingt es uns gut, was bedeutet uns der Verzicht, welche anderen Ersatzprodukte haben wir  gefunden. Lasst uns gemeinsam was verändern!

Gewinnspiel

Mach jede Woche ein Foto von dem, was sich während des Fastens für dich verändert und sende es im Anschluss an die Fastenzeit an unsere Emailadresse weitesfeld@posteo.de. Wir prämieren das beste Foto auf unserer Homepage und der/die Gewinner*in erhält ein tolles plastikfrei-Starterkit.

Anmeldung zur Fastengruppe

Die Teilnahme ist kostenfrei. Wir wollen uns 1 Mal wöchentlich verabreden zum Austauschen . In welcher Form dieses Treffen stattfindet, besprechen wir in der Gruppe (möglich: Spaziergänge, am Telefon, online bei jitsi-meet, in einer Chatgruppe, …)

Meldet euch an unter weitesfeld@posteo.de. Oder ruft uns an unter 0176 – 2398 4844.

Wir freuen uns auf einen interessanten Austausch!

Viele Grüße, Yvonne und Miriam